Gelenk- und Sportorthopädie​

Gelenk- und Sportorthopädie

Wir haben uns auf die konservative Orthopädie spezialisiert. Im Folgende finden Sie eine Übersicht unserer Therapien.

Eine medizinische Beratung ist sowohl für den gesunden Sportler als auch den Patienten mit Arthrose wichtig.

Prävention von Arthrosen durch Sport
Moderate und regelmäßige körperliche Aktivität verringert das Arthroserisiko. Intensiv betriebener Sport fördert in der Regel nur in Verbindung mit weiteren negativen Faktoren die Entstehung einer Arthrose.

Empfehlungen für die richtige Sportart und die richtige Belastungsintensität für den Patienten mit Arthrose haben eine besondere Bedeutung.

Muskulatur und Arthrose
Eine Degeneration der Muskulatur kann mit einer Schädigung am Knorpel assoziiert sein. Die Minderung der muskulären Kraft führt zu Störungen der Koordination und damit zur Reduktion der Leistungsfähigkeit der Haltungs- und Bewegungsorgane als auch der aktiven Gelenkstabilisierung. Der älterwerdende Mensch weist ein erhöhtes Maß an muskulären Dysbalancen auf. Sportliche Aktivität wirkt diesen entgegen.

Sport bei Arthrose
Eine regelmäßige dosierte Sport-Belastung kann bei Arthrosepatienten zur Schmerzlinderung, Funktionsverbesserung und positiven psychologische Effekte führen.

Empfehlenswerte Sportarten
Es eignen sich generell die klassischen Ausdauersportarten wie
– Radfahren
– Walking
– Dauerlauf
– Schwimmen 
– Aquajogging
– Skilanglauf

Unter Berücksichtigung der Gesamtsituation kann es möglich sein, frühere sportliche Aktivitäten wie Ball-Sport (z.B. Fuss- und Handball, Basket- und Volleyball) und Rückschlagspiele (z.B. Tennis, Squash) angepasst wieder aufzunehmen.

Gymnastik
Als Vor- und Nachbereitung sportlicher Aktivitäten ist Gymnastik essentiell. Dabei geht es um Dehnung und Kräftigung der Muskulatur.

Ausdauersport
Fehlende Kondition stellt ein erhöhtes Verletzungsrisiko dar. Daher ist Ausdauertraining wichtig. Darüberhinaus ist Ausdauersport insbesondere für den älteren Arthrose-Patienten zur Herz-Kreislaufprävention, Reduzierung von Übergewicht und bei Stoffwechselstörungen bedeutsam.

Die individuelle Beratung von gesunden Sportlern als auch Arthrosepatienten erfordert die Kenntnis über die unterschiedlichen Bewegungsmuster und Belastungen sowie über die Unfallgefährdung der einzelnen Sportarten. 

Meniskusschaden

Die Menisken sind C-förmige Knorpelscheiben in den Gelenkspalten des Kniegelenks. Es gibt es einen Innenmeniskus und einen Außenmeniskus.

Die Menisken vergrößern die Kontaktfläche im Kniegelenk und haben die Funktion eines Stoßdämpfers. Dadurch wird die Belastung des Gelenkknorpels reduziert.

Ein akuter Meniskusriss kann durch schnelle Rotationsbewegungen entstehen. Bei einem degenerativen Meniskusschaden wird das Meniskusgewebe ausgewalzt bis es reißt.

Symptome
– Schmerzen in der Kniekehle und an den Seiten
– Streckdefizite
– Schmerzhafte Bewegungseinschränkung durch Einklemmung von Meniskusgewebe
– Gelenkerguss bzw. Schwellung des Kniegelenkes

Diagnostik
– Klinische Untersuchung mit unterschiedlichen Tests
– Magnetresonanztomographie (MRT, Kernspintomographie)
– Normale Röntgenaufnahmen zum Ausschluss knöcherner Verletzungen

Im MRT kann das Ausmaß der Meniskusschädigung beurteilt werden.

Therapie
An erster Stelle steht die konservative Therapie im Vordergrund.

– Physikalische Maßnahmen (z.B. Krankengymnastik)
– Schmerzstillende und entzündunshemmende Medikamente (z.B. nicht steroidale Entzündungshemmer (NSAR)
– Gewichtsreduktion bei Übergewicht 
– Injektionen (z.B. Hyaluronsäure, Autologes Conditioniertes Plasma, Lokalanästhetika, ggf. Cortison) 
– Hilfsmittel (z.B. Pufferabsätze, Schuheinlagen, Schuhranderhöhungen, Orthesen, Bandagen, Gehhilfen) 
– Anpassung der Aktivität beim Sport

Wenn durch diese Behandlungen keine Besserung der Beschwerden erreicht werden kann, kann das geschädigte Gelenk operativ versorgt werden. Dies erfolgt arthoroskopisch. Hierbei wird entschieden, ob eine Meniskusnaht oder die Entfernung des betroffenen Meniskusschadens notwendig ist.

Die Arthrose ist eine degenerative und häufigste Gelenkerkrankung, bei der es zu einem Verschleiß von Knorpel und Knochen kommt. Betroffen sind vor allem das Knie-, Hüft- und Schultergelenk.

Ursache
Jedes Gelenk unterliegt einem normalen altersbedingten Verschleiß. Einige Faktoren können diese Entwicklung beschleunigen, unter anderem Übergewicht, Überlastungen, Fehlstellungen, Entzündungen oder Verletzungen.

Symptome
– Belastungsschmerz
– Anlauf- und Ruheschmerz
– Nachtschmerz
– Gelenkschwellung
– Morgensteifigkeit in den Gelenken
–Einschränkung der Beweglichkeit

Diagnostik
– körperliche Untersuchung
– Röntgenaufnahmen des betroffenen Gelenkes
– MRT (in besonderen Fällen)

Therapie
An erster Stelle steht die konservative Therapie im Vordergrund.

– physikalische Maßnahmen (z.B. Krankengymnastik, Manuelle Therapie, Wärme- bzw. Kältebehandlungen, Elektro- und Ergotherapie)
– schmerzstillende und entzündunshemmende Medikamente (z.B. nicht steroidale Entzündungshemmer (NSAR)
– Gewichtsreduktion bei Übergewicht
– Injektionen (z.B. Hyaluronsäure, Autologes Conditioniertes Plasma, Lokalanästhetika, ggf. Cortison)
– Hilfsmittel (z.B. Pufferabsätze, Schuheinlagen, Schuhranderhöhungen, Orthesen, Bandagen, Gehhilfen)
– alternative Methoden (z.B. Stosswellentherapie)
– Nahrungsergänzungsmittel (z. B. Glucosamin- und Chondroitinsulfat, Omega-3-Fettsäuren)
– Anpassung der Aktivität beim Sport

Wenn durch diese Behandlungen keine Besserung der Beschwerden erreicht werden kann, kann das geschädigte Gelenk operativ versorgt werden.

Bei oberflächigem und noch nicht fortgeschrittenem Gelenkverschleiß kann eine Reduktion von Symptomen eventuell durch eine Arthroskopie (Gelenkspiegelung) erfolgen. Dabei können freie Gelenkkörper sowie instabile Knorpelanteile entfernt und die schmerzhafte und entzündete Gelenkhaut teilweise reseziert werden. Diese Therapie bewirkt allerdings häufig nur eine relativ kurze Beschwerdereduktion.

Falls der Verschleiß nur einen isolierten Teil des Gelenkes betrifft, können eventuell Achskorrekturen oder eine Teil-Endoprothetik und bei fortgeschrittener Arthrose des gesamten Gelenkes die Total-Endoprothetik erfolgversprechend sein.

Hyaluronsäure ist ein natürlicher Bestandteil der Gelenkflüssigkeit. Es wirkt als Schmiermittel und reduziert zeitlich begrenzt Entzüdungsprozesse und eine Abnutzung der Gelenke. Hyaluronsäurepräparate werden dazu in die vom Verschleiß betroffenen Gelenke gespritzt.

Man unterscheidet zwischen der radialen und fokussierten Stoßwellentherapie.

Fokussierte Stoßwellen werden verwendet:
– zur Auflösung von Verkalkungen an Sehnen

Radiale Stoßwellen werden zur Behandlung bei Schmerzen an Sehnenansätzen eingesetzt:
– Tennis- und Golfer-Ellenbogen
– Fersensporn mit Plantarfasziitis
– Arthrose
– chronischen Schmerzen an knochennahen Weichteilen

Des Weiteren ist die Stoßwellen-Behandlung ein Verfahren gegen:
– Muskelverhärtungen (Myogelosen) z.B. im Nackenbereich sowie am unteren Rücken

Einen fortgeschrittenen Knorpelverschleiß des Kniegelenks nennt man Gonarthrose, des Hüftgelenks Koxarthrose.

Im Rahmen dessen können Knochenveränderungen und entzündliche Reaktionen der Gelenkschleimhaut auftreten.

Ursachen
– Verschleiß des Knorpels (Arthrose)
– angeborene Fehlstellung
– erworbene Fehlstellung (z. B. nach Knochenbrüchen)
– Entzündungen (Arthritis, Rheuma)
– Absterben von Knochengewebe (Nekrose)

Symptomatik
– Bewegungsschmerzen im betroffenen Gelenk
– Gelenkschwellung
– eingeschränkte Beweglichkeit
– Ruheschmerzen
– Muskelschwäche
– zunehmende Fehlstellung

Diagnostik
– klinische Untersuchung
–Röntgen
–MRT (in besonderen Fällen)

Therapie
Bei ausbleibender Beschwerdelinderung unter konservativen bzw. nicht-operativen Maßnahmen ist der künstliche Ersatz des Gelenks durch eine Endoprothese eine operative Möglichkeit, die Beschwerden zu reduzieren und die Beweglichkeit des Gelenkes zu verbessern.

Bei der Knie-Totalendoprothese (Knie-TEP) werden die verschlissenen Oberflächen des Kniegelenkes am Ober- und Unterschenkel entfernt und jeweils mit einer metallischen Oberfläche ersetzt. Als Gleitfläche wird zwischen diese Metallkomponenten wird ein gehärteter Kunststoff-Inlay eingesetzt.

Im Rahmen der Hüft-Totalendoprothese (Hüft-TEP) wird der vom Verschleiß betroffene Hüftkopf entfernt. Die Hüftpfanne wird durch eine metallische Pfanne oberflächlich ersetzt und zusätzlich mit einen gehärteten Kunststoff- oder Keramik-Inlay versehen. In den Oberschenkelknochen wird der metallische Schaft-Anteil der Endoprothese einsetzt. Als Ersatz des Hüftkopfs wird eine Keramikkugel auf diesen Schaft gesetzt.

Nach der Operation
– schmerzabhängige Vollbelastung an Unterarmgehstützten
– Krankengymnastik, bei Bedarf Lymphdrainage
– etwa 10–14 Tage Krankenhausaufenthalt
– im Anschluss etwa 3 wöchige Reha-Maßnahme
– dann weitere ambulante Physiotherapie

Der Prozess bis zur vollständigen Genesung erfolgt über 9–12 Monate in mehreren Schritten.

Prognose
Der künstliche Gelenkersatz verbessert ihre Lebensqualität, kann aber auch Veränderungen ihrer Lebensführung zur Folge haben.

Nach langjährigen Erfahrungen mit Endoprothesen kann im Normalfall von einer mittleren Lebensdauer der Prothese von etwa 15 Jahren ausgegangen werden.

Bei erfolgreicher Behandlung können sie private und gegebenenfalls auch berufliche Tätigkeiten wiederaufnehmen. Auch sportliche Aktivitäten sind wieder in einem begrenzten Maß möglich und sogar wünschenswert.

Früh- und Spätkomplikationen
Frühzeitig nach einer Operation auftretende Komplikationen sind beispielsweise eine Infektion durch Bakterien oder eine Verrenkung der Prothese. Diese Komplikationen sind jedoch selten und treten in etwa 1% der Fälle auf.

Spätkomplikationen wie Fehlbelastungen, Infektionen, Unfälle oder auch ein Materialver-schleiß können zu einer Lockerung der Prothese im Knochen führen. Dann muss eventuell ein Wechsel der Prothese erfolgen.